Skip to the content

Julie Wolfthorn

Quelle: Titelblatt der Zeitschrift Die weite Welt, Februar 1902 Katja Behling, Anke Manigold: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. München : Elisabeth Sandmann, 2009, S. 66

Julie Wolfthorn, wurde 1864 im westpreußischen Thorn an der Weichsel geboren. Ihre Künstlerinnenausbildung erwarb Sie in Paris, da es bis 1918 in Deutschland nicht möglich war, dass Frauen an Kunstakademien studieren. Sie war am künstlerischen Werdegang Peter Edels mitbeteiligt, denn Edel nahm bei Julie Wolfthorn Malunterricht.

An Julie Wolfthorn und ihre Schwester Luise Wolf erinnern Stolpersteine in der Berliner Kurfürstenstraße 50. Bei der Malerin hatte die Familie Hirschweh-Edel nach der zwangsweisen Aufgabe ihrer Wohnung im Hansa-Viertel Zuflucht gefunden. Beide Frauen wurden nach Theresienstadt deportiert, Erich Hirschweh nach Auschwitz. Der Neurologe Dr. Arthur Simons lebte und praktizierte ebenfalls in der Kurfürstenstraße 50. Er war außerordentlicher Professor an der Berliner Universität. Alle vier wurden Opfer der Shoah.

Am 4. Juli 1947 erschien in "Der Weg", einer Publikation der Jüdischen Gemeinde Berlins" ein Bericht von Edel über Julie Wolfthorn, in der er seine letzte Begegnung mit ihr beschrieb:

"Auf die weite Reise im Viehwaggon nahm sie zwei Aquarellkästen, einige Pinsel und viele Bogen Papier mit. Sie versteckte diese Utensilien behutsam zwischen ihren Kleidern und den Büchern, die ihre alte Schwester mitnehmen wollte, und sorgte sich mehr um die Bleistifte und Temperafarben als um das eigne Leben. 'Man kann überall malen. Überall! Wohin man auch kommt', sagte sie mir als, sie sich verabschiedete."


Zurück zu den Persönlichkeiten
Hier klicken


Zurück zur Online-Führung
Hier klicken


Nächste Persönlichkeit
Hier klicken